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Article

Journal/Book Title/Conference

Entomologischen Rundschau

Volume

26

Issue

7

Publisher

Fritz Lehmann

Publication Date

1-1-1909

First Page

1

Last Page

4

Abstract

Trotzdem unter den südamerikanischen Bienen die Xylocopaarten zu den häufigsten Erscheinungen gehören, ist über ihre Lebensweise noch sehr wenig bekannt geworden. Zugegeben, daß alle Arten dieser Gattung mehr oder minder nach einem Typ bauen, ist es andererseits doch recht wichtig, die Nestanlagen verschiedener Species zu untersuchen, da zweifellos jede Art ihre besonderen Eigentümlichkeiten hat, deren Kenntnis in gewissen Fällen selbst dem Systematiker von größtem Nutzen sein kann. Im Gegensatze zu vielen anderen solitären Bienen, die harmlos und friedlich bleiben, selbst wenn ihre Brut bedroht ist, zeigt sich unsere Xylocopa bei Verteidigung ihres Heimes äußerst reizbar, kampfesmutig und todesverachtend. Es blieb nichts übrig, als ein Weibchen nach dem andern abzufangen, um die Nester in Ruhe öffnen zu können. Hier bietet sich ein interessantes Problem. Wir sind es von den sozialen Hymenopteren gewöhnt, daß sie ihre Nester verteidigen, da sie im Vertrauen auf ihre Zahl den größeren und stärkeren Feind nicht fürchten. Bei Centris (=Eulema auct.) haben wir durch Ducke erfahren, daß manchmal mehrere Weibchen vergesellschaftet bauen, was genannter Autor als einen übergang vom solitären zum sozialen Leben ansieht. Nun baut Xylocopa zwar stets ihr Nest gesondert, wo das angeht; hat ihr aber einmal ein Pfahl oder Stamm zu-gesagt, so siedeln sich eine Menge an, und dann genügt eine Erschütterung der Wohnung, um sämtliche Holz-bienenmütter sich wutentbrannt auf den Feind stürzen zu lassen. Ist es das Gefühl der vereinten Macht, das die Tiere so mutig macht, oder ist es Mutterliebe, welche die bedrohte Brut mit Einsetzung des eigenen Lebens zu retten sucht?

Included in

Entomology Commons

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