When People Change, and Its Relation to Specific Therapy Techniques and Common Factors [Wenn sich Menschen ändern –Veränderungsprozesse in der Psychotherapie und ihre Beziehung zu spezifischen Therapietechniken und allgemeinen Wirkfaktoren].

Michael J. Lambert, Brigham Young University
Maria Kleinstäuber, Philipps-Universität

Abstract

Erkenntnisse diverser Studien legen nahe, dass Placebo-Kontrollgruppen mehr von Psychotherapie profitieren als Kontrollgruppen ohne jegliche Behandlung, jedoch weniger als Patienten, die eine theoriegeleitete Behandlung erhalten. Die vorliegende Auswertung der Befunde vergleichender Ergebnisstudien - zum einen solche, die Ergebnisse von Patienten, die von auszubildenden/paraprofessionellen versus professionellen Therapeuten behandelt wurden, gegenüberstellen und zum anderen solche, die eine Symptomverbesserung in der Anfangsphase der Behandlung (‚early response‘ bzw. frühe Therapie-Response) in einem beträchtlichen Anteil der Stichprobe zeigen - legt nahe, dass den allgemeinen Wirkfaktoren von Psychotherapie bedeutende Effekte zukommen. Das Phänomen der frühen Therapie-Response stellt dabei eine Herausforderung dar, sowohl für das Verständnis der Effekte spezifischer psychotherapeutischer Ansätze als auch der ursächlichen Effekte spezifischer therapeutischer Techniken in der Behandlung bestimmter Erkrankungen. Die Behandlungsergebnisse sind dabei am ehesten als komplexes Zusammenspiel allgemeiner Wirkfaktoren, wie z.B. der Erwartung des Patienten hinsichtlich einer erfolgreichen Behandlung oder der therapeutischen Beziehung, sowie spezifischer Interventionen zu verstehen.